artbyhardt

Die Kunst verhält
sich zur Natur,
wie der Wein zur Traube.

Franz Grillparzer
(1791 - 1872)

Der Gesetz(g)eber

Für den Gesetzgeber gilt nur eines: Sein Wort.

Die Köpfe der Anderen sind unwichtig, nur notwendig zum Beherbergen seines Befehlsempfangsmechanismus.

Sinnesorgane reduziert auf Minimalversion.

Schmal, eng, deformiert für das Überleben in seiner Abhängigkeit.

 

Hier der Lautsprecher dort die Empfänger.

 

Er braucht seine Claqueure, am besten völlig ohne Kopf ; selbst als Beherbergungsinstrument  ist er nicht nötig.

 

Er braucht sie alle. Alle, die an seinen Lippen hängen und mit ihren starken Armen seine Worte, seine Absonderungen, mit ihren Werkzeugen in Gesetzestafeln meißeln.

Dessen werden sie nicht müde, denn er liebt sie auf seine Art. Er ernährt sie, er schützt sie und - er straft sie. Er straft willkürlich und hart. Und er nimmt sie wieder zurück – weil sie sich beugen – weil sie sich beugen müssen.

Sie sollen nur hören und tun, was er befiehlt. Das, was sich aus dem unendlich nach oben windenden Phrasenband, das er produziert, in ihre Ohren frisst.

Es gibt einige unter ihnen, die aus ferner Erinnerung  berichten, dass es schon immer so gewesen ist.

Und auch von einem noch ferneren Kosmos hörten sie. Dort sollen ganz andere, ungeheuerliche Zustände, irgendwelche Freiheiten,  herrschen...

 

P.S.

Was ist ein Eber?  Ein männliches Schwein.

Das Tier kann nichts dafür. Aber es ist das Symbol  für den Protagonisten.

In jeder Geschlechterform.